Studienstelle Ostdeutsche Genealogie (insbes. Pommern und Pommerellen)
der form. Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund

Die Westpreußenkartei

Klaus-Dieter Kreplin

Westpreußen-Kartei und -Materialsammlung


 

Zeitraum

Betreuer

Bearbeiter

Bemerkungen

Aufbau

1946-1982

Helmut Strehlau

Derselbe

Begründer der Westpreußenkartei. + 1991

Ausbau

1983-1991

Walter Kapahnke

Derselbe

Fortführung und Klaus-Dieter Kreplinsbau

Pflege, ABM-Projekte

1991-1998

Klaus-Dieter Kreplin

Dieter God

ABM-Projekte io Zusammenarbeit mit dem Verein für Computergenealogie.

EDV-Erfassung

1999-2014

Klaus-Dieter Kreplin

Hans-Jürgen Kappel

Erweiterte EDV-Erfassung und .Bearbeitung

Digitalisierung und öffentliche Präsentation (geplant)

2015 ff.

AGoFF

AGoFF

Vollständige EDV-Erfassung als Scans mit Index-Zugriff bzw. als




Aufbau. Die Jahre 1946-1990

Die Westpreußenkartei wurde ab 1946 zugleich mit der Gründung eines familienkundlichen Westpreußen-Archives von dem aus Danzig stammenden Helmut Strehlau in Bielefeld, später in Bad Salzuflen aufgebaut. In den folgenden Jahren wertete Herr Strehlau systematisch Zeitschriften, Bücher, gedruckte Ahnentafeln usw. auf die darin enthaltenen Westpreußen aus und arbeitete die Angaben in die Kartei ein. Zugleich sammelte er alle erreichbaren genealogische Materialien, die Westpreußen betrafen, darunter auch Kirchenbuchkopien, und stand in regem Austausch mit den verschiedensten Forschern. Auch erstellte er selbst eine Reihe von genealogischen Ausarbeitungen, die an verschiedenen Stellen veröffentlicht wurden, und gab neben den Westpreußen-Bänden auch einige allgemeine Bände des Deutschen Geschlechterbuches heraus. Diese unterschiedlichen Aktivitäten führten zu einem steten Anwachsen der Kartei und der in der Form von "Forschungssache xyz" abgelegten ausführlichen Unterlagen.

 Seit 1959 war die Arbeit Herrn Strehlaus als Studienstelle Westpreußische Familienforschung an die spätere Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund angebunden. Im Jahre 1983 übergab er aus Altersgründen die Leitung der Studienstelle sowie die Kartei und die wichtigsten Materialien an Walter Kapahnke, der ebenfalls in Bad Salzuflen lebte. Zu diesem Zeitpunkt enthielt die Kartei ca. 300.000 Karteikarten. Herr Kapahnke führte die Arbeit der Westpreußischen Familienforschung fort und vergrößerte ebenfalls die Kartei und die zugehörigen Materialien.



Die Westpreußenkartei und die Westpreußische Familienforschung
in der Studienstelle Ostdeutsche Genealogie

 Im Jahre 1991 übergab Herr Kapahnke die Kartei und die Materialien zugleich mit der Leitung der Westpreußischen Familienforschung an Klaus-Dieter Kreplin in Herdecke. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Umfang der Kartei ca. 380.000 Karten in 112 Karteikästen und bald 100 Ordner und handgeschriebene Kladden mit Ausarbeitungen, ferner weitere genealogische Materialien. Mit übernommen wurden zur Studienstelle gehörige genealogische Fachbücher und -zeitschriften, während die westpreußischen Spezialiteratur aus dem Privatbesitz von Herrn Strehlau an Dritte gelangte. Am 1.Dezember 1991 verstarb Herr Strehlau im Alter von 81 Jahren.

 Hingewiesen werden soll noch darauf, daß zu den übernommenen Materialien auch eine Reihe von Ausarbeitungen von Thorner Stadtgeschlechtern aus dem Nachlaß Wentscher gehörten.

 Ab 1991 erfolgte eine Umstrukturierung und Neuorientierung der Studienstelle. Neben der Namensänderung in Studienstelle Ostdeutsche Genealogie, die die Einbeziehung der Pommerschen Familienforschung zum Ausdruck bringt, wurde eine Aufarbeitung der erhaltenen Materialien mit Hilfe der EDV begonnen. Die Studienstelle gibt Auskünfte, sofern sie sich auf eine Suche in der Kartei und den Materialien beschränken und keine spezielle Lokalkenntnis erfordern. Für ergänzende fachspezifische und ortsbezogene Auskünfte und Bearbeitungen, die über das Kopieren dieser gefundenen Materialien hinausgehen, stehen weiterhin Mitarbeiter der Studienstelle mit Spezialwissen zur Verfügung. Zugleich werden in gemeinsam durchgeführten geförderten Projekten Regesten (Inhaltsverzeichnisse) der Materialien mit Hilfe der EDV erstellt, und Teile der Kartei werden in die EDV übernommen. Anfragen sollen neben postalischem und fernmündlichem Wege auch auf elektronischem Wege erfolgen können. Neue Materialien werden soweit möglich gleich mit Hilfe der EDV verzeichnet.

 Die Studienstelle bietet ihre Unterstützung bei der eigenen Forschung an, kann aber selbst kein Auftragsforschung betreiben; hier sei auf die einschlägigen Berufsgenealogen verwiesen. Eine Gebühr wird derzeit noch nicht erhoben, aber es wird eine Erstattung der angefallenen Kosten erwartet.

Stand: 1993, mit Ergänzungen bis 2001

Quellen:

Westpreußen-Kartei und -Materialsammlung
Pflege und Weiterführung.
Die Jahre 1990-2000

Arbeiten:

Jahresberichte mit den Schwerpunkten:




Bericht 2000

Übernahme durch H.J.Kappel und Erweiterung

Im Jahre 2000 wurden die Arbeiten der Vorjahre weitgehend fortgesetzt. Hierzu gehörte insbesondere die Aufbereitung und Einarbeitung weiterer Materialien in die Westpreußenkartei und die Bekanntmachung des neuen Bearbeiters (zur Erinnerung: Hans-Jürgen Kappel, E-mail: hjkappel@t-online.de).
Die Auskunfttätigkeit durch Herrn Kappel näherte sich dem Umfang frühere Jahre. Die Zusammenarbeit mit den anderen Stellen, die Auskünfte zur westpreußischen Familienforschung geben, ist gut. Außerdem hat er begonnen, eine weitere EDV-gestützte Erschließung der übernommenen Materialien durchzuführen und weiteres Material einzuarbeiten.
Die Korrespondenz der Studienstelle über "electronic mail" ist weiterhin rege. Auch Herr Kappel ist unter obiger Adresse erreichbar, so daß auch aus der Westpreußen-Kartei auf diesem Wege Auskunft gegeben werden kann. Allerdings wird zusätzlich oft die Kopie der Karteikarten gewünscht, die zur Zeit noch nicht auf diesem Wege weitergegeben werden.


Bericht 1999

Wie sich schon 1998 abzeichnete hat sich Anfang des Berichtsjahres der Kooperationspartner "Verein für Computergenealogie e.V."  stärker in Richtung auf  die Computer-Unterstützung seiner Mitglieder orientiert und sein Archiv von Lünen nach Köln verlegt. Zugleich beendete Herr God die Auskunft aus der Westpreußenkartei.
Im Verlauf des Jahres konnte dann Herr Kappel (Hans-Jürgen Kappel, Möhnesee, E-mail: hjkappel@t-online.de) als neuer Mitarbeiter für die Westpreußenkartei gewonnen werden. Nach einer Übergangsperiode, in der er regelmäßig nach Lünen fuhr, konnte er bei sich Platz für die Kartei schaffen. Diese wurde zusammen mit den zugehörigen Ordnern und den auf Westpreußen bezogenen Teilen der Bibliothek in mehreren Fahrten nach Möhnesee überführt. Die anderen Teile des Archivs und der Bibliothek befinden sich beim Leiter.
Die Anzahl der Auskünfte auf schriftlichem Wege war - nicht zuletzt durch den Umzug bedingt - geringer als in den Vorjahren. Hinzu kam, daß die neue Auskunftsadresse den anderen Vereinen relativ spät mitgeteilt wurde. Im Folgejahr ist daher wieder mit erhöhter Zahl der Anfragen zu rechnen.


Bericht 1998

Die Teil-Erfassung der Kartei durch die ABM-Kräfte wurde in eine Datenbank überführt.

Die Kartei wurde primär zur Auskunftserteilung genutzt. denen ein Teil direkt nach Lünen weitergereicht und dort bearbeitet wurde. Die die Kartei betreffenden Anfragen wurden meist direkt beantwortet. Anfragen, die weitergehende Recherchen erfordern, konnten wegen Arbeitsüberlastung im Berichtszeitraum auch wieder nur stark verzögert bearbeitet werden.


Bericht 1997

Die Kartei wurde primär zur Auskunftserteilung genutzt. Für die Weiterführung der Übernahme eines ausgewählten Teils in die EDV konnte ein Mitarbeiter geworben werden.


Bericht 1996

Anfang des Jahres mußte der "Verein zur Förderung EDV-gestützter familienkundlicher Forschungen e.V." (kurz "EDV-Förderverein") in Lünen seinen Archivraum räumen, da die Schule, in deren Gebäude er zur Verfügung stand, ihn beanspruchte. Die dort gelagerten Materialien einschließlich des Archivs und der Bibliothek der Studienstelle wurden daher zeitweise bei privater Seite zwischengelagert. Zum Dezember des Jahres konnte der "EDV-Verein" dann neue Räume anmieten, so daß zum Jahresende Verein und Archiv der Stu-dienstelle wieder aufgestellt und zugänglich waren. Die Westpreußenkartei war das ganze Jahr über so aufgestellt, daß Auskünfte gegeben werden konnten.


Bericht 1995

Konsolidierung

Die Kartei wurde primär zur Auskunfterteilung genutzt.


Bericht 1994

Die EDV-Erfassung der "kleinen" Kartei. (siehe vorigen Jahresbericht) konnte bis zum Buchstaben ”T” abgeschlossen werden. Es ist geplant, die restlichen Karten durch ehrenamtliche Mitarbeiter weiter erfassen zu lassen.


Bericht 1993

Über die Verzeichnung der übernommenen Ordner wurde bereits im Vorjahr berichtet. Die Arbeiten durch die ABM-Kräfte konnten abgeschlossen werden, die Nachbearbeitung durch den Studienstellenleiter zum Herstellen einer Druckvorlage wurden begonnen. Die Trennung der großen Westpreußenkartei in einen größeren Teil, der alle Verweise auf Vorkommen in Druckwerken enthält und unverändert weiterbenutzt werden soll, und einen kleineren Teil mit dem Rest (ca. 60.000 Karteikarten) wurde abgeschlossen. Die im Februar 1993 neu beschäftigten ABM-Kräfte widmeten sich hauptsächlich der EDV-Erfassung dieser "kleinen" Kartei. Getrennt daraus herausgezogen wurden alle Karten, Auszüge aus ungedruckten Bürgerbüchern Danzig betreffend. Diese wurden in einer eigenen EDV-Datei erfaßt; die Erfassung konnte bereits in einem ersten Durchgang 1993 abgeschlossen werden.

 In gleicher Weise wie die Ordner wurde die seit 1990 angegefallene und die fortlaufende Korrespondenz des Archivs erschlossen.


Bericht 1992

Die inhaltliche Verzeichnung der übernommenen ca. 250 Ordner mit Westpreußen-Materialien der Herren Strehlau und Kapahnke konnte in einem ersten Durchgang abgeschlossen werden. Die einzelnen alphabetisch in Mappen angeordneten Teile ("Forschungssache", Korrespondenz) sind dabei jeweils durch eine Charakterisierung des Inhaltes erschlossen worden ("einfache Korrespondenz", "Ahnenlisten", "Kirchenbuch-Auszüge" usw.), ferner wurde eine übersicht der in den einzelnen Mappen enthaltenen Familiennamen erstellt. Auf eine Detailauswertung der behandelten Personen wurde verzichtet, da diese bereits in der großen Kartei enthalten sind. Das Ergebnis ist als Inhaltsverzeichnis den Mappen vorangestellt worden. Dieses Verzeichnis wird zur Zeit noch einmal überarbeitet und für den Druck vorbereitet. Hierzu wurde es bereits auf den Computer übernommen. Zugleich wurden alle Karten der großen Kartei, die sich auf diese Materialien beziehen, aus dieser herausgezogen und zu einer eigenen Kartei zusammen gefaßt. Diese soll 1993 in die EDV übernommen werden, so daß dann eine weitgehend vollständige Erschließung dieser wertvollen Materialien vorliegt, auf die dann gezielt mit Computerhilfe zugegriffen werden kann. In gleicher Weise soll dann die seit 1990 angefallene und die fortlaufende Korrespondenz erschlossen werden.

 Parallel dazu wurde an der großen Kartei weitergearbeitet. Eine Abschätzung des Aufwandes für eine EDV-Erfassung der gesamten Kartei aufgrund der bisherigen Erfahrung führte zu der Entscheidung, die Inhalte der Kartei nach gedruckten und anderen Quellen zu trennen; diese Aufteilung wurde abgeschlossen. Die Auszüge aus gedruckten Quellen werden in der Karteiform belassen. Nur dann, wenn die bearbeiteten Quellen direkt in die EDV übernommen werden (was in Einzelfällen vorkommt), werden die entsprechenden Karten herausgezogen und in einer Archivkartei dem regulären Gebrauch entzogen. Ansonsten wird dir große Kartei in der bisherigen Form weiterbenutzt.

 Nicht auf gedruckten Materialien beruhende Karteikarten werden in die EDV übernommen. Dazu gehören die oben genannten Ordner, ausgewertete Ahnenlisten (z.B. aus dem Umlauf der Zentralstelle für Genealogie in Leipzig), Kirchenbuchauszüge, die Verkartung der Möllerschen Auszüge westpreußischer Amtsblätter usw. Gleich in die EDV aufgenommen werden neu hinzugenommene Materialien wie die Ausarbeitung zu Thorner Genealogien von Wentscher (Erfassung zum großen Teil durchgeführt), die Matrikel des Danziger Gymnasiums (siehe unten), die westpreußischen Pfarrer usw.

Sichtung der zur Westpreußen-Kartei gehörigen Ordner und Anfertigung eines detaillierten Inhaltsverzeichnisses.


Bericht 1991

Nach der Einstellung von zunächst 4, später weiteren 4 ABM-Kräften durch den "Verein zur Förderung EDV-gestützter familienkundlicher Forschungen" 1991 konnen in dem gemeinsam durchgeführten Projekt bis Ende des Jahres folgende Arbeiten abgeschlossen werden:

In Angriff genommen wurde folgende Aufgaben:

 


Bericht 1990

Übernahme und ABM-Projekte

Im Berichtszeitraum wurde die Westpreußenkartei samt zugehörigen Ordnern mit Ausarbeitungen in zwei Fahrten von
Bad Salzuflen nach Lünen überführt.

Dort hat der "Verein zur Förderung EDV-gestützter Familienkundlicher Forschungen e.V." in seinem Archiv die entsprechenden Räumlichkeiten bereitgestellt, die auch als Archiv der "Studienstelle Ostdeutsche Genealogie" genutzt werden. Von dort aus werden Auskünfte aus der Westpreußen-Kartei durch  Mitarbeiter der "Studienstelle Ostdeutsche Genealogie" erteilt. Die Übernahme der Westpreußenkartei wurde diversen Vereinen mitgeteilt, insbesondere der "AGOFF" und dem "Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen", die in ihren Publikationen hierüber und über die Auskunftsmöglichkeiten berichteten. Eine weitergehende Zusammenarbeit mit diesen beiden Vereinen ist angeregt worden. Die Zusammenarbeit mit der Auskunftsstelle für Pommern (Pommernkartei Bruhn) wurde intensiviert durch wechselseitige Zusendung von Anfragen zu den jeweils betreuten Gebieten.

Die Studienstelle erteilte im Berichtszeitraum durch 3 Stellen Auskünfte. Herr Kapahnke, der weiterhin in der Studienstelle für die westpreußische Familienforschung mitarbeitet, erhielt 125 familienkundliche Anfragen. Von diesen wurden ca. 15 % direkt nach Lünen weitergereicht und dort bearbeitet.  Der Studienstellenleiter, Herr Kreplin, erhielt insgesamt 69 familienkundliche Anfragen, die einen Schriftwechsel erforderten. Davon betrafen 64 Westpreußen und 5 Pommern.

ABM-Maßnahmen

Ende 1990 erfolgte durch das Arbeitsamt in Lünen die Genehmigung von 3 ABM-Stellen mit je 30 Wochenstunden zur Übernahme der Westpreußenkartei in die EDV bei gleichzeitiger weiterer Benutzung (Auskünfte) der Kartei bis zur völligen Übernahme in das EDV-System. Die Auswahl der Personen erfolgte Anfang 1991. Durch den "Verein zur Förderung EDV-gestützter familienkundlicher Forschungen" (heute: "") wurden 1990, teils mit Zuschüssen des Landes Nordrhein-Westfalen, EDV-Geräte in geeignetem Umfang angeschafft, die zu 50 % für die Übernahme und die Arbeit mit der Westpreußen-Kartei genutzt werden.

 

Anfang



Walter Kapahnke: Helmut Strehlau +

(Auch abgedruckt in: Ostdeutsche Familienkunde, Heft 2/1992)


Nach kurzer Krankheit verstarb Helmut Strehlau am 6. Dezember 1991 in Bad Salzuflen; beigesetzt wurde er auf dem Bielefelder Sennefriedhof. Zu Danzig am 6. September 1909 geboren, fand der Verstorbene bereits als Schüler den Weg zur Familienforschung. Nach dem Studium der Mathematik und Naturwissenschaften in Danzig-Langfuhr wirkte er ab 1935 als Lehrer an Danziger Schulen.

Bereits im Jahre 1929 begann seine Tätigkeit auf dem Gebiet der Heimat- und Familienforschung für Westpreußen, die er durch seine Eheschließung im Jahre 1937 mit Lisette Wiesberger, einer Salzburger-Nachfahrin, auch auf Ostpreußen ausdehnte. Sein Spezialgebiet blieb aber Westpreußen. Hier begann er mit dem Aufbau eines"Westpreußen-Archivs", bestehend aus einer Kartei und einer Fachbibliothek. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg wurde er vom C.A. Starke Verlag mit der Bearbeitung und Herausgabe der Sonderbände über Danzig und Westpreußen des "Deutschen Geschlechterbuchs" betraut. Zwei 1940 bereits gesetzte Bände konnten jedoch nicht ausgedruckt werden; das Satzmaterial wurde während des Krieges vernichtet.

Nach Gefangenschaft, Verlust seiner Danziger Heimat und all seiner Forschungsunterlagen stand Helmut Strehlau nach Kriegsende vor einem völligen Neuanfang. Schon 1946 begann er mit dem Aufbau einer 'Forschungsstelle Westpreußen', mit der er die Tradition der 1945 untergegangenen"Gesellschaftfür Familienforschung, Wappen- und Siegelkunde in Danzig" fortsetzte. Seine Forschungsstelle entwickelte sich zu einer zentralen Sammelstelle geretteter westpreußischer Forschungsergebnisse aus den unterschiedlichsten Quellen. Eine besondere Leistung war die Errichtung der "Westpreußen-Kartei", die bis 1983 auf rund 300 000 Karten anwuchs. Fortgesetzt wurde auch die Zusammenarbeit mit dem C.A. Starke Verlag, wo Helmut Strehlau als Bearbeiter der vier Westpreußen-Bände, eines Posen-Bandes und mehrerer Allgemeiner Bände des"Deutschen Geschlechterbuchs" Hervorragendes leistete.

Seit 1951 als Lehrer in Bielefeld, verfaßte er zahlreiche genealogische Abhandlungen, die er in verschiedenen ostdeutschen Heimatzeitungen und Jahrbüchern, im "Archiv für Sippenforschung" und in der "Ostdeutschen Familienkunde" veröffentlichte. An der letztgenannten Zeitschrift arbeitete er ab Jahrgang 1 (1953) mit - und dies bis 1987 -, hauptsächlich mit Beiträgen über Patrizierfamilien in Danzig, Elbing und Thorn sowie die Lehrerschaft dervon ihm selbst besuchten Petrischule zu Danzig. Für die Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher, die ihn 1986 zum Ehrenmitglied ernannte, erteilte er genealogische Auskünfte für die Gebiete Westpreußen und Danzig,

1979 schränkte er aus gesundheitlichen Gründen seine Tätigkeit ein, gab im Jahre 1983 als 74jähriger die Arbeit und sein umfangreiches Archiv in andere Hände. Seinen Lebensabend verbrachte er bis zu seinem Tod in Bad Salzuflen.

Die ostdeutsche Genealogie hat Helmut Strehlau viel zu danken; er hat sich um die westpreußische Familienforschung verdient gemacht. 


Anmerkung:

Vgl. Walter Kapahnke: Helmut Strehlau 75 Jahre, in:.Archiv für Sippenforschung 50, 1984, S.536 f.(mit Bild)

 


E-mail: arrendator@studienstelleog.de

Klaus-Dieter Kreplin, zum Nordhang 5, D-58313 Herdecke